Die Suntory Group basiert auf dem Geist kühner Ambitionen („Yatte Minahare“), einem Wert, der seit ihrer Gründung im Jahr 1899 weitergegeben wurde. Ihre Vision lautet „Growing for Good“. Die Suntory Group ist ein weltweit führendes Konsumgüterunternehmen und produziert und vertreibt weltweit ein einzigartig vielfältiges Portfolio an Getränken, Premium-Spirituosen, Bier und Wein sowie Wellnessprodukten. 2009 wurde die Gruppe eine Aktiengesellschaft. Die aktive Ausrichtung des Unternehmens auf globale Expansion – einschließlich der Übernahme von Beam, Inc., einem führenden Hersteller von Premium-Spirituosen in den USA, im Jahr 2014 – machte den Aufbau einer globalen IT-Infrastruktur zu einem wichtigen Thema. 

Die ursprüngliche Infrastruktur der Suntory Group war für jede Region einzigartig, und die Geschäftssysteme wurden in ähnlicher Weise von jedem Konzernunternehmen unabhängig entwickelt und betrieben. Die unterschiedlichen Systeme verlangsamten die Entscheidungsfindung und stellten weitere Bedrohungen für Effizienz und Wachstum dar. Angesichts einer Krise erörterten die CIOs der einzelnen Unternehmen Maßnahmen zur Rationalisierung und beschlossen schließlich, die fünf verschiedenen, regionalen Systeme in ein zusammenhängendes System in der Cloud zu integrieren. „Durch die Standardisierung unserer Infrastruktur und Systeme wollen wir die Prozesse nach dem Zusammenschluss oder der Übernahme beschleunigen und die Synergie der Gruppe insgesamt verbessern“, erklärt Takumi Jogo, Senior General Manager BPR & IT Planning Department, Group Strategy Planning, Finance and Accounting Division bei Suntory Holdings Limited.

Nach Diskussionen zwischen den CIOs der einzelnen Unternehmen der Suntory Group entschied sich die Gruppe, für den Aufbau ihrer gemeinsamen globalen Infrastruktur Amazon Web Services (AWS) als Cloud-Dienstanbieter einzusetzen. Die japanische Zentrale hatte AWS bereits eingeführt und wollte dieses Know-how erweitern. Tomoki Koyama, General Manager des IT Infrastructure Service Department für Suntory System Technology Limited (SST), der die Infrastrukturintegration in Japan leitete, stellt fest: „In Japan haben wir uns von einer B2C-Kampagnenseite zu einem kleinen Geschäftssystem und Unternehmenssystem entwickelt. Wir haben uns für AWS entschieden, weil die verwalteten Services den betrieblichen Aufwand reduzieren und viele Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich sind, sodass wir Probleme, falls sie auftreten, einfach selbst lösen können.“

Als das japanische Team im September 2016 mit der Migration seiner unternehmenskritischen Systeme zu AWS begann, veranstaltete es einen AWS Cloud Discovery Workshop, um die Projektschritte festzulegen und in einer Roadmap zu organisieren. Yoshihiko Kato, Senior General Manager der IT-Infrastruktur-Serviceabteilung von STT, erinnert sich an diesen Workshop: „Wir haben mit dem AWS-Leiter drei Tage lang eingehend über die effektiven Architekturen gesprochen und darüber, wie das Projekt vorangetrieben werden kann. Im Anschluss an diese Diskussionen haben wir versucht, kleine Geschäftssysteme aufzubauen, und fanden bestätigt, dass sie ausreichend wirksam waren. Dann beschlossen wir, dass sie auch auf eine gemeinsame globale Infrastruktur angewendet werden sollten.“

Der Aufbau einer gemeinsamen globalen Infrastruktur begann im April 2018 und wird als „Global IT Infrastructure Integration Project (Suntory Island2: SI2)“ bezeichnet. „In der globalen Detailplanungsphase wurde das japanische SST-Team, das bereits über AWS-Know-how verfügte, durch IT-Abteilungen der einzelnen ausländischen Unternehmen zu einem globalen Team zusammengeschlossen. Ein Team aus dem Bereich AWS Professional Services nahm an dieser Phase ebenfalls teil und beriet in Fragen der globalen Unternehmensführung“, so Jogo.

Um die Auswirkungen der Migration auf den Geschäftsablauf zu begrenzen, entschied sich das Team dafür, das bestehende System unverändert in AWS zu übertragen. Dann wurde beschlossen, das etablierte japanische Modell weltweit anzuwenden. Das japanische Projekt begann im April 2019, und die Migration des gesamten Systems war im Juli 2020 abgeschlossen. „Um ein Verständnis der Architektur in unserem Unternehmen zu erlangen, haben wir AWS-Fachexperten von SST hinzugezogen. Die zehn Mitarbeiter, die über fundierte AWS-Kenntnisse verfügten, haben das Projekt entscheidend vorangetrieben“, erklärt Koyama.

Die gesamte AWS-Migration der Suntory Group wird in den vier Regionen Europa, Asien, USA und Ozeanien fortgesetzt und wird voraussichtlich bis 2022 abgeschlossen sein. „Sobald eine gemeinsame Unternehmensführung im Ausland etabliert ist, kann jedes Unternehmen nach eigenem Ermessen Instanzen einrichten. Neue Systeme, die auf einer Cloud-nativen Architektur basieren, nehmen zu, und dies trägt auch zur Beschleunigung unserer digitalen Transformation bei“, sagt Jogo.

In Japan, wo die Migration zu AWS abgeschlossen ist, hat die Suntory Group eine Reduzierung der Gesamtbetriebskosten (TCO) der Infrastruktur um etwa 25 Prozent erzielt, einschließlich des Standorts der Serverinstallation, der Kosten für die Klimaanlage, der Softwarelizenzen sowie der Betriebs- und Arbeitskosten. Darüber hinaus hat die Nutzung verschiedener AWS-Services dazu beigetragen, die Denkweise der Mitarbeiter zu ändern. „Die vollständige Nutzung von AWS beschleunigt nicht nur die Geschwindigkeit der App-Entwicklung und trägt zu einer Verringerung des Wartungsaufwands bei, sondern stärkt auch die Sicherheitsmaßnahmen und verbessert die Geschäftsvisualisierung und hat das Krisengefühl in der gesamten Gruppe verstärkt, dass wir nicht überleben werden, wenn wir uns nicht weiterentwickeln. Bei AWS geht es nicht nur um Infrastruktur, sondern auch darum, die Art und Weise zu ändern, wie Menschen IT betrachten, und wir nehmen eine neue Rolle wahr, indem wir die gesamte Gruppe leiten“, sagt Kato.

Unter der Leitung des CIO der einzelnen Länder hat das Bewusstsein für SI2 innerhalb der Gruppe zugenommen, und das Projekt wird sogar vom Management als ein Projekt beobachtet, das für den Slogan „ONE SUNTORY“ typisch ist.

Der langfristige Plan der Gruppe sieht vor, ein Netzwerk aufzubauen, das alle Standorte der Suntory Group miteinander verbindet und alle Aktivitäten integriert. Was die Architektur betrifft, so wird die Umstellung auf ein serverloses Modell mit Microservices dazu beitragen, die Markteinführungszeit der Suntory Group zu verkürzen. Zur Verbesserung der Entwicklungs- und Betriebseffizienz wird auch erwogen, die Bereitstellung und Verwaltung von Infrastrukturvorgängen mithilfe von Code zu automatisieren. Die Gruppe hat ein AWS Cloud Adoption Framework(AWS CAF) implementiert, das auf SI2 und darüber hinaus ausgerichtet ist. 

In Vorbereitung auf den verstärkten Einsatz von Analysen für Konsumgüter- und Kundendaten erwägt die Suntory Group auch den Aufbau eines Data Lake. Die Gespräche mit dem Team aus dem Bereich AWS Professional Services sind noch nicht abgeschlossen. „Damit Japan die IT-Strategie der Gruppe auch in Zukunft vorantreiben kann, freuen wir uns darauf, Ratschläge zur Erstellung einer Roadmap zu erhalten, um immer einen Schritt voraus zu sein, die Entwicklung von weltweit tätigem digitalem Personal zu unterstützen und auch auf die Bereitstellung einer Lernumgebung, in der wir uns über neue AWS-Services informieren können, um die betriebliche Effizienz und vieles mehr weiter zu verbessern“, sagt Kato.