Talabat verbessert die Datenbankzuverlässigkeit um 60 % und steigert die App-Leistung um 20 % mit Amazon Aurora und Amazon ElastiCache

Seit seiner Gründung im Jahr 2004 verzeichnet Talabat, ein Online-Lieferdienst für Lebensmittel, ein stetiges Wachstum. Im Jahr 2020 hatte die zentrale SQL-Server-Datenbank von Talabat eine Größe von 2,5 TB erreicht und wuchs rasch weiter. Mit dem Wachstum des Unternehmens traten in der monolithischen On-Premises-Infrastruktur jedoch zunehmend Latenz- und Konnektivitätsprobleme auf.

Talabat wusste, dass die Wachstumsziele des Unternehmens bald die Kapazitäten der On-Premises-Infrastruktur übersteigen würden. Das Unternehmen hatte sich bereits für Amazon Web Services (AWS) entschieden, um die App Talabat zu betreiben, da AWS eine Vielzahl von Services anbietet. Daher beschloss das Unternehmen, die Leistung der Cloud zu nutzen und AWS auch für den Betrieb der restlichen Infrastruktur zu verwenden. Das Ergebnis: Talabat erzielte eine Steigerung der Gesamtleistungsfähigkeit der App um über 20 Prozent und der Zuverlässigkeit der Datenbank um über 60 Prozent. Dadurch konnte das Unternehmen mehr Zeit und Ressourcen für Innovationen und die allgemeine Geschäftstransformation freigeben.

Talabat wurde in Kuwait gegründet, hat aber inzwischen auf neun Länder im Nahen Osten expandiert. Ein Großteil dieses Wachstums fand nach 2018 statt, als das Unternehmen begann, AWS für den Betrieb seiner Lieferdienst-App für Lebensmittel zu verwenden. Aufgrund des fortgesetzten Wachstums von Talabat musste das Unternehmen Veränderungen vornehmen, um seinen Kunden einen besseren Service zu bieten. Allerdings konnte es seine On-Premises-Infrastruktur nur begrenzt erweitern. „Bei unserem Wachstumsziel war uns klar, dass wir ziemlich schnell an unsere Grenzen stoßen würden“, sagt Adel Khalil, Vice President of Engineering bei Talabat. „Selbst nachdem das Team alle Optimierungsmöglichkeiten mit unserer aktuellen Datenbankeinrichtung ausgeschöpft hatte, wussten wir, dass wir in einem bestimmten Monat an unsere Grenzen gestoßen wären.“

Das Unternehmen begann mit der Modernisierung wichtiger Services, um Latenz- und Konnektivitätsprobleme zu lösen. Mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie erlebte Talabat jedoch einen plötzlichen Wachstumsschub und das On-Premises-Rechenzentrum ließ sich nicht entsprechend dem erhöhten Datenverkehr skalieren. „Wir sind sehr schnell gewachsen“, erklärt Adel Khalil. „Dies hat uns vor eine Menge Herausforderungen gestellt, sowohl aus technischer als auch aus personaltechnischer Sicht.“ Um ein besseres Kundenerlebnis zu bieten und die Wartung und den Betrieb der Server zu vereinfachen, entschied sich Talabat für eine vollständige Migration zu AWS und eine fortlaufende Modernisierung. 

Um eine schnelle Migration in die Cloud mit einem möglichst geringen Grad an Beeinträchtigungen zu ermöglichen, entschied sich Talabat für eine Lift-and-Shift-Migration, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 begann. Das Unternehmen nahm am AWS Migration Acceleration Program (AWS MAP) teil – einem umfassenden und bewährten Cloud-Migrationsprogramm, das auf den Erfahrungen von AWS bei der Migration von Tausenden von Unternehmenskunden in die Cloud basiert – um seine Datenbanken vollständig zu AWS migrieren und diese zu modernisieren.

Als Ersatz für seine SQL-Server-Datenbank entschied sich Talabat für Amazon Aurora, eine MySQL- und PostgreSQL-kompatible relationale Datenbank, die für die Cloud entwickelt wurde und die Leistung und Verfügbarkeit herkömmlicher Unternehmensdatenbanken mit der Einfachheit und Kosteneffizienz von Open-Source-Datenbanken kombiniert. „Einer der Gründe, warum wir uns für Aurora entschieden haben, war die Serverless-Technologie und die Skalierbarkeit, die sie bietet“, meint Ashif Shaikh, Senior Database Administrator bei Talabat. „Das spart viel Zeit und Geld.“

Talabat stellte fest, dass viele seiner Aurora-Abfragen im Cache gespeichert werden konnten. Daher entschied sich das Unternehmen für Amazon ElastiCache, einen vollständig verwalteten, speicherinternen Cache-Service, der flexible Anwendungsfälle nahezu in Echtzeit unterstützt. Mit Amazon ElastiCache wurde die Leistung von Aurora während der Migration noch weiter verbessert, da sich die Latenzzeit verringerte und die Backend-Datenbank entlastet wurde. Talabat entschied sich zudem für AWS Elastic Beanstalk, einen benutzerfreundlichen Service für die Bereitstellung und Skalierung von Web-Anwendungen und -Services. „Einer der Services, der bei der Migration eine große Rolle für uns spielte, war AWS Elastic Beanstalk“, erzählt Oluwaseun Obajobi, Foundation Tribe Lead bei Talabat. „Wir haben damit viel Zeit beim Faktorwechsel gespart und die Migration deutlich vereinfacht.“ Die Migration wurde im Mai 2021 abgeschlossen.

Die Verwendung einer vollständig verwalteten Datenbank hat auch die täglichen betrieblichen Aufgaben von Talabat vereinfacht. „Bisher mussten wir zur Erhöhung der Kapazität auf den physischen Servern den jeweiligen Server herunterfahren, die Datenbank verschieben und sie dann wieder auf den Server zurückbringen“, erklärt Ashif Shaikh. „Das machte viel Arbeit. Jetzt können wir das mit AWS im Handumdrehen erledigen.“ Früher brauchte Talabat 2-3 Wochen, um eine neue Datenbank einzurichten. Begrenzte Netzkapazitäten führten auch zu unzufriedeneren Kunden. „Durch die Umstellung auf eine verwaltete Datenbank in AWS müssen wir uns keine Sorgen mehr darum machen“, freut sich Oluwaseun Obajobi. „Wir können mit nur einem Klick einen neuen Server bereitstellen. Und selbst bei hohem Datenverkehr lässt sich das System mit nur minimalen Auswirkungen auf die Kunden skalieren. Der kombinierte Einsatz von Aurora und Amazon ElastiCache hat zu einer Verbesserung der Datenbankzuverlässigkeit um mehr als 60 Prozent und der Gesamtleistung der Anwendung um mehr als 20 Prozent geführt.

Darüber hinaus kann Talabat nun seine Datenbank vollständig beobachten. Für die Überwachung von Datenbanken musste sich das Unternehmen früher in die jeweilige Datenbank einloggen und manuelle Abfragen durchführen. „Einer der Mängel unserer alten Datenbank war die fehlende Beobachtbarkeit“, erläutert Oluwaseun Obajobi. „Es war sehr schwer für uns zu erkennen, ob es ein Problem gab, und ob es mit der Datenbank, der Verbindung oder der Anwendung zu tun hatte.“ Mit Aurora kann nun jeder, der über einen Kontrollzugang verfügt, Abfragen schnell überprüfen und Maßnahmen ergreifen. Talabat hat seit mehreren aufeinander folgenden Quartalen keine datenbankbezogenen Probleme mit der Skalierbarkeit mehr gehabt.

Um seine Techniker und Entwickler mit der AWS-Umgebung besser vertraut zu machen, nahm Talabat am Programm AWS Training and Certification teil. Dieses Training hilft Einzelpersonen beim Aufbau und der Validierung von Fähigkeiten, um mehr aus der Cloud herauszuholen. Der Trainingsplan war darauf ausgerichtet, die Kenntnisse der Talabat-Teams in den Bereichen Datenanalytik und Datenbankmanagement zu verbessern. Ingenieure und Entwickler können nun die Umgebung besser verwalten – dies fördert wiederum die Innovation. „Das Training war ein großer Erfolg“, meint Oluwaseun Obajobi. „Ein wesentliches Motto unseres Unternehmens ist ‚Selbst entwickeln und selbst betreiben‘.“ Dank dieses Trainings zu AWS konnten wir feststellen, dass das Entwicklungsteam viel sicherer bei der Auswahl des richtigen Tools war.“

Talabat wird AWS auch weiterhin für die Verbesserung seiner Lösung nutzen. „Eine der Fragen, die wir uns immer wieder stellen, lautet: ‚Gibt es einen besseren Weg, um dies zu erreichen?‘“, erklärt Adel Khalil. „Wir versuchen immer herauszufinden, ob es neue Services oder Updates gibt, die uns das Leben erleichtern können.“

In den nächsten 12–18 Monaten möchte das Unternehmen AWS nutzen, um seine Workloads auf mehrere Regionen zu verteilen. Dies würde Talabat die Möglichkeit geben, in weitere Nachbarländer oder sogar weltweit zu expandieren. „Wenn wir in mehreren Regionen tätig sind, können wir Kunden aus Regionen bedienen, die ihrem Standort näher liegen“, betont Oluwaseun Obajobi. „AWS bietet uns diese Flexibilität.“