Es ist eine Leistung, auf die jedes Unternehmen stolz wäre: Eine Softwareanwendung, die ein kritisches Problem für Kunden löst und sich dann einen Spitzenruf erarbeitet, ihre Benutzerbasis kontinuierlich erweitert und den Status eines Industriestandards erreicht.
Das ist die Geschichte der Empower Chromatography Data Software (Empower CDS) der Waters Corporation. Die Chromatographie – ein Verfahren zur Bewertung der Wirksamkeit und Reinheit von Materialien, die untersucht oder hergestellt werden – ist für die Geschäftstätigkeit von Pharmaunternehmen, Biotech-Unternehmen und anderen streng geregelten, laborabhängigen Organisationen von entscheidender Bedeutung. CDS-Lösungen helfen ihnen dabei, die riesigen Mengen generierter Chromatographie-Daten zu erfassen, zu analysieren, zu speichern und gemeinsam zu nutzen. Seit seiner Einführung vor 25 Jahren wurde Empower Software von labornahen Organisationen auf der ganzen Welt – darunter alle 50 führenden Pharmaunternehmen – in Bezug auf Datenintegrität, Wiederholbarkeit und genaue Berichterstattung in großem Umfang eingesetzt und hat Waters zu seiner heutigen marktführenden Position verholfen.
Waters stellte fest, dass viele seiner Kunden eine rasche Entwicklung ihrer wissenschaftlichen Abläufe verzeichneten, was zu erheblichen Herausforderungen in Bezug auf IT-Kosten, Wartung und Betrieb führte. Die Mehrheit der großen Kunden von Waters nutzt On-Premises-Rechenzentren für die meisten IT-Lösungen, auch für ihre Empower-Implementierungen, und dies hinderte sie daran, so flexibel und kostengünstig zu arbeiten, wie sie es wollten.
„Empower – oder jede andere komplexe Softwarebereitstellung – in einem On-Premises-Rechenzentrum in die Produktion zu bringen, kann Millionen kosten“, erklärt Steve Bird, Direktor für strategisches Informatik-Marketing bei Waters. „Es fallen enorme Anfangskapitalkosten an, es besteht ein Risiko darin, wie viel Kapazität gekauft werden muss, und dann gibt es noch laufende Personalkosten für IT-Wartung und -Betrieb.“
Waters wusste, dass die Cloud diese Probleme lösen könnte, fragte sich jedoch, wie es seinen Empower-Kunden am besten dabei helfen könnte, die dort verfügbaren Kosteneinsparungen und andere Effizienzsteigerungen zu nutzen. Bird und sein Team wussten sofort, dass eine Möglichkeit – Empower als Abonnement-Webservice anzubieten – die regulierten Kunden von Waters nicht ansprechen würde.
„Änderungen an Empower müssten die Compliance-Richtlinien unserer Kunden berücksichtigen, und eine Abonnement-Webservice-Version von Empower wäre für diese Richtlinien zu disruptiv gewesen“, sagt Leonard Weiser, Direktor für strategische Programme bei Waters. Die Bedenken des Teams, Empower als Model für Software-as-a-Service (SaaS) anzubieten, beruhte auf der Tatsache, dass Unternehmen und Organisationen in regulierten Biowissenschaftsbranchen umfangreiche staatliche Vorschriften und die damit verbundenen guten Labor-, Klinik- und Herstellungspraxis (GxP) einhalten müssen. Um die Einhaltung der Vorschriften nachzuweisen, muss dokumentiert werden, dass alle Geräte, Einrichtungen, Prozesse und Systeme die GxP-Compliance unterstützen, ein Prozess, der als „Validierung“ bezeichnet wird.
Die Kosten der Nichteinhaltung – einschließlich Bußgeldern, Lizenzentzug und Vertriebsembargos zusätzlich zur Schädigung des Markeneigenkapitals – können verheerend sein. Wenn eine Gesundheitsbehörde Bedenken hinsichtlich der Integrität von Labordaten äußert, muss das regulierte Unternehmen eine umfassende Untersuchung durchführen und möglicherweise bestehende, nicht konforme Laboranwendungen ersetzen, wodurch Kapital-, Bereitstellungs-, Validierungs- und Schulungskosten anfallen, die sich für ein mittelständisches Unternehmen auf die Größenordnung von 200 Millionen USD belaufen könnten.
Um seinen Kunden zu zeigen, wie sie das Potenzial der Cloud ausschöpfen können, ohne ihre bestehenden Investitionen in Validierung, Verfahren und Schulungen auf den Kopf zu stellen, wandte sich Waters an die Professional-Services-Berater von Amazon Web Services (AWS). „AWS Professional Services ist seiner Konkurrenz weit voraus, wenn es darum geht, Berater mit biowissenschaftlichen Fachkenntnissen einzusetzen, die nicht nur die Technologie, sondern auch die Realitäten der Geschäftstätigkeit in der geregelten Welt verstehen“, sagt Bird.
Als Ergebnis seiner Zusammenarbeit mit AWS Professional Services veröffentlichte Waters im Januar 2018 Empower Cloud in der AWS Cloud – nicht als Abonnement-Webservice, sondern als Paket als eines der Bereitstellungsmodelle für Empower 3 Funktions-Release 4. Empower Cloud funktioniert für den Kunden identisch mit früheren Versionen und nutzt gleichzeitig die Leistung und Flexibilität der AWS Cloud. „Kunden haben das Beste aus beiden Welten“, sagt Jeffrey Mazzeo, Vizepräsident für Marketing bei Waters. „Mit Empower Cloud sind die Funktionen und das Benutzererlebnis unverändert, aber unsere Kunden können jetzt die Kosteneinsparungen, die Effizienz und die Sicherheit von AWS nutzen.“
Kunden können Empower Cloud in ihren eigenen AWS-Benutzerkonten bereitstellen, wobei für bestehende Empower-Kunden keine neuen Kosten anfallen, mit Ausnahme der für die Bereitstellung benötigten AWS-Services. Um neue validierte Empower-Instances in AWS zu erstellen, verwenden Kunden Waters Empower Templates, die mit AWS CloudFormation erstellt wurden, um die AWS-Services zu starten, auf die Empower Cloud angewiesen ist, darunter Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), Amazon Elastic Block Store (Amazon EBS) und Amazon Simple Storage Service (Amazon S3). Die Berater von Waters Professional Services können Unterstützung leisten, z. B. bei der Bereitstellung der virtuellen Amazon WorkSpaces-Desktops, mit denen Empower-Cloud-Benutzer auf die Anwendung zugreifen.
„Sie können sich von jedem Online-Computer oder -Gerät innerhalb oder außerhalb des Netzwerks ihrer Organisation bei Empower Cloud anmelden und dabei dieselben Empower-Anmeldedaten verwenden, die sie an ihren Schreibtischen oder in ihren Labors verwenden würden“, sagt Bird. „Diese Änderung verbessert ihre Funktionen für Geschäftskontinuität und Datensicherheit erheblich und stellt gleichzeitig sicher, dass ihre Compliance- und Validierungsanforderungen erfüllt werden.“
Durch den Einsatz von Empower Cloud auf AWS kann Waters seinen Kunden helfen, die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit von Cloud Computing zu nutzen – nicht nur für die wissenschaftliche Forschung, sondern auch zur Erfüllung der GxP-Anforderungen. „Empower Cloud in der AWS Cloud bietet globale Geschwindigkeit und Agilität sowie eine flexible Integration bei externen Partnern, wodurch die Rückverfolgbarkeit der Daten und zusätzliche Sicherheit gewährleistet werden“, sagt Bird. „Durch die Bereitstellung von Empower Cloud auf AWS wissen unsere Kunden, dass sie sich an die sich schnell ändernden Forschungsanforderungen anpassen und trotzdem ihre Ziele in Bezug auf GxP-Datenintegrität und Computersystem-Validierung erreichen können.“
Empower Cloud senkt auch die Eintrittsbarrieren für Kunden, denen es an fortschrittlichen IT-Funktionen mangelt. „Da AWS-Ressourcen so einfach und flexibel sind, können Unternehmen die Vorteile von Empower Cloud nutzen, ohne die Kosten und andere Herausforderungen des Betriebs ihrer eigenen Rechenzentren auf sich nehmen zu müssen“, sagt Weiser.
Laut Mazzeo wird Empower Cloud noch mehr Organisationen dabei helfen, neue Medikamente zu entwickeln, die Lebensmittel- und Materialsicherheit zu erhöhen und andere wichtige Forschungsarbeiten durchzuführen. „Durch das Angebot von Empower Cloud auf AWS sind wir in der Lage, unseren Kunden noch mehr Wert zu bieten, damit sie die Welt weiter zu einem besseren Ort machen können.“
Empower-Architekturdiagramm.
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